Geschichte & Politik
Die ersten Bewohner Djerbas waren die Berber. Zudem flüchteten im 6. Jahrhundert v. Chr. eine große Anzahl von Juden dorthin. Bereits 1000 Jahre vor Chr. hatten die Phönizier zwei Handelsniederlassungen auf der Insel gegründet. Die Phönizier und die Begründer Karthagos gaben die Handels-Traditionen an die Einwohner Djerbas weiter - diese werden bis heute bewahrt.
Diese Handelserfahrungen haben zum Wohlstand der Insel geführt und überdauerten auch den Sturz von Karthago. Auch unter dem späteren Einfluss der Römer setzte sich dieser Zustand fort. Erst der Einfall der Vandalen und im Nachhinein noch der Einfall der Byzantiner beendeten diese Hochphase.
Schlussendlich wurden die Araber als Befreier Djerbas gefeiert, was im Jahr 655 n. Chr. geschah.
Im Laufe der nachfolgenden Zeit wurde Djerba durch Feldzüge und Besetzungen geprägt. Daran beteiligt waren primär Sizilianer, Spanier und später Osmanen.
Zur Kolonialzeit hatte Frankreich den größten Einfluss auf Tunesien. Dies hat allerdings auch etliche Vorteile mit sich gebracht, da die Franzosen für einen Großteil der Infrastruktur verantwortlich sind. So haben sie den Straßenbau, den Eisenbahnbau, die Stadtplanung und das Gesundheitswesen eingeleitet und ausgeführt. 1964 wurde von der tunesischen Nationalversammlung beschlossen, dass alle ausländischen Grundbesitzer zu enteignen. Daraufhin haben die meisten Europäer das Land verlassen.
Die Hauptstadt Djerbas namens Houmt Souk lebt seit jeher vom Handel. Früher wurden dort Gold, Elfenbein und Sklaven gehandelt, mittlerweile hat es sich auf Teppiche, Gewürze und Schmuck reduziert (neben anderen üblichen Gegenständen und Dienstleistungen).
Laut der tunesischen Verfassung von 2014 handelt es sich bei dem Land heutzutage um einen freien, unabhängigen und souveränen Staat. Festgelegt wurde auch, dass die Staatsreligion der Islam und die Sprache Arabisch ist. Regierungsform ist seitdem offiziell die Republik. Seit dem Volksaufstand und dem Beginn der Demokratisierung 2010-2011 hat sich die menschenrechtliche Lage im Land deutlich verbessert. In der zuvor genannten Verfassung von 2014, wurden umfangreiche Garantien zu bürgerlichen, politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechten verewigt.